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Angesichts des leider wieder wachsenden Antisemitismus in Deutschland und weltweit stand unsere Messe am 04. November unter dem Motto: "Gemeinsam gegen den Hass und für Solidarität". Die gesamte Feier stand vor dem Hintergrund der Berührungspunkte zwischen Juden und Christen, was Subsidiar Gerhard Dane in seiner emotionalen Predigt folgenderweise auf den Punkt brachte: "Die Juden sind unsere älteren Geschwister, und wer das als Christ noch nicht begriffen hat, hat unseren Glauben nicht verstanden!"

Schließlich war Jesus ein Jude, ebenso wie die Apostel und die erste christliche Urgemeinde. Schon direkt beim Betreten der Kirche fiel der siebenarmige Leuchter neben dem Altar auf, der bei den Fürbitten von sieben Gemeindemitglieden angezündet wurde. Der wichtige Kerngedanke ist, Verbindungen zwischen Judentum und Christentum herzustellen, was Dane, der dieses Thema als sein Lieblingsthema bezeichnet, mit dem Satz "Wer ein ganzer Christ ist, ist auch ein halber Jude" unterstrich. Im Gegenzug räumte er in seiner Predigt auch mit antijüdischem Gedankengut auf und bekräftigte, dass die These vom angeblichen "Gottesmord" völliger Quatsch ist. Nicht seine jüdischen Mitmenschen haben Jesus umgebracht, sondern Pontius Pilatus hat das Todesurteil über ihn gesprochen. Ein Mann aus Rom, der Stadt, in der heute übrigens der Sitz der katholischen Kirche ist...

In dieser Messe konnte die Gemeinde auch viel Wissenswertes erfahren, beispielsweise, dass das Vaterunser, das wichtigste Gebet für Christen auf der ganzen Welt, durch und durch jüdisch geprägt ist oder dass es eine wachsende Zahl an Juden gibt, die an Jesus Christus glauben, sogenannte "Messianische Juden". Dane informierte auch über eine jüdisch-christliche Gedenkveranstaltung auf dem Jüdischen Friedhof in Bedburg, die am Freitag, den 09. November, dem Tag der Reichspogromnacht, stattfinden wird.